Rassegeschichte
Weißer Schäferhund, Weißer Schweizer Schäferhund, Berger Blanc Suisse od. AC (amerikanisch-candischer) Schäferhund?
Mehr zu den Bezeichnungen am Ende des Textes.
Die erste offizielle Erwähnung eines weißen Schäferhundes war 1882 in Hannover.
Der weiße Schäferhund „Greif“, von Baron von Knigge, nam an einer Hundeausstellung in Hannover teil.
Sein Besitzer verkaufte ihn an den Züchter Friedrich Sparwasser. Aus einer Verpaarung Greifs mit „Lotte“ ging die Hündin „Lene“ hervor. Deren Sohn „Hektor von Linksrhein“ war der erste in einem Zuchtbuch eingetragene, Deutsche Schäferhund. Sein Name wurde in Horand von Grafsrath geändert.
„Greif“ war weiß, somit kam es auch bei der Nachzucht immer wieder dazu, dass Weiße Schäferhunde geboren wurden.
Der erste Weiße Deutsche Schäferhund der in das Zuchtbuchamt des SV eingetragen wurde war der 1913 geborene „Bernd von der Seewiese“. Er war ein Nachkomme von „Horands von Grafrath“ (vorheriger Name: „Hektor von Linksrhein“)
Ab 1933 wurde die Farbe weiß bei den Deutschen Schäferhunden, als Fehler des Rassestandards, angesehen.
Somit war eine Zucht mit diesen wunderschönen Tiere nicht mehr möglich.
Nahezu in ganz Europa war der weiße Schäferhund Mitte des letzten Jahrhunderts daher ausgestorben. Einzige Ausnahme war Großbritannien.
Zum Glück wurde das Verbot der Zucht mit den Weißen, ersteinmal, nur in Europa eingehalten.
In Amerika jedoch wurden auch weiterhin Deutsche Schäferhunde in der Farbe weiß für die Zucht eingesetzt.
Leider wurde dieser Farbschlag 1968 auch dort verboten.
In der Zwischenzeit hatte der weiße Deutsche Schäferhund eine Fangemeinde gefunden.
So wurde kurzerhand ein eigener Verein für den „Weißen“ gegründet.
Die Zucht dort legte viel Wert darauf die aussergewöhnlichen Eigenschaften als Familienhund zu erhalten.
Ungefähr zur gleichen Zeit hatte sich eine Dame aus der Schweiz einen weißen Deutschen Schäferhund dort gekauft und mit in Ihre Heimat, die Schweiz, genommen.
Diese weiße Deutsche Schäferhündin „Lobo“ war, nach dem Verbot in Europa, die erste Zuchthündin dieser Hunde in Europa.
Die Fangemeinde wurde immer Größer und nach vielen Jahren (2003) wurden die Weißen Schäferhunde, als eigenständige Rasse, auch vom FCI anerkannt.
Da war der amerikanische Dachverband viel schneller 🙂
Warum verschiedene Bezeichnungen?
Ursprünglich war der Weiße Schäferhund ein Deutscher Schäferhund in der Farbe weiß.
Nach dem Verbot in Deutschland wurde er in Amerika unter dem Namen A.C. Weißer Schäferhund weiter gezüchtet. Als er dann über die Schweiz wieder nach Europa kam und in Europa durch den FCI anerkannt wurde einigte man sich auf Berger Blanc Suisse. Die deutsche Übersetzung ist: Weißer Schweizer Schäferhund.
In Deutschland war der Dachverband unter dem FCI, der VDH jedoch gegen die Anerkennung. (Die Anerkennung durch den VDH erfolgte auf Druck des FCI)
In anderen deutschen Dachverbänden wurde er jedoch anerkannt. In der Regel wird er daher als Weißer Schweizer Schäferhund (Umgangssprachlich Weißer Schäferhund) geführt. In diesen Vereinen/Verbänden wird viel Wert auf die Erhaltung des Charakters gelegt. Er soll nicht wieder vom Familienhund zurück zum „Wachhund“ zurück gezüchtet werden.